Neuordnung der umwelttechnischen Berufe zum August 2024
Der Beruf „Fachkraft für Abwassertechnik“ wurde 2018 im Rahmen der Initiative „Berufsbildung 4.0“ auf Veränderungen und Anforderungen durch die Digitalisierung untersucht. Dabei hat sich gezeigt, dass die Aufgaben durch den Einsatz digitaler Technologien anspruchsvoller werden. Da sich auch die Anforderungen für Fachkräfte der anderen umwelttechnischen Berufe geändert haben, benötigten diese Berufe eine Neuordnung. Außerdem wurden neue Berufsbezeichnungen beschlossen, auch um die Berufe für junge Menschen attraktiver zu machen:
- Umwelttechnologe /Umwelttechnologin für Abwasserbewirtschaftung (ehemals Fachkraft für Abwassertechnik)
- Umwelttechnologe/Umwelttechnologin für Kreislauf- und Abfallwirtschaft (ehemals Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft)
- Umwelttechnologe/Umwelttechnologin für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen (ehemals Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice)
- Umwelttechnologe/Umwelttechnologin für Wasserversorgung (ehemals Fachkraft für Wasserversorgungstechnik)
Die wichtigsten Änderungen im Überblick
Inhaltlich ändert sich vor allem, dass der Fokus der Ausbildung mehr auf IT-Kenntnissen und dem Umgang mit sensiblen Daten liegt, nicht nur weil die Berufe Teil der kritischen Infrastruktur sind. Außerdem steigen die Anforderungen in Bezug auf extreme Wetterereignisse, die die Klimakrise mit sich bringt, beispielsweise Starkregenereignisse und Trockenheit. Daher wurden unter anderem der nachhaltige Umgang mit Wasser, die Energie-(Rück)-Gewinnung und Energieeffizienz sowie bessere Reinigungsverfahren in die Ausbildung aufgenommen.
Bezüglich der Rahmenbedingungen ändern sich vor allem zwei Elemente: Die Auszubildenden der umwelttechnischen Berufe lernen die gemeinsamen Kernqualifikationen in nunmehr 12 statt 15 Monaten, um anschließend mehr Zeit für die Spezialisierung in den einzelnen Berufen zu haben.
Außerdem findet die Abschlussprüfung künftig in Form der gestreckten Abschlussprüfung (GAP) statt. Anstelle einer Zwischenprüfung, die keinen Einfluss auf das Endergebnis hat, werden die Auszubildenden in Teil 1 der GAP in den gemeinsamen Kernqualifikationen geprüft. Teil 2 der GAP am Ende der Ausbildungsprüfung bezieht sich auf die berufsspezifischen Inhalte. Die Abschlussnote wird aus beiden Prüfungsteilen errechnet.
Noch mehr Details zu den spezifischen Änderungen in den einzelnen Berufen entnehmen Sie bitte dieser Übersicht vom BIBB zu den umwelttechnischen Berufen.